Am 18. März 2016 wurde der für die Deutschsprachige Gemeinschaft in Belgien entwickelte mBook-Band „Das lange 19. Jahrhundert“ während der Leipziger Buchmesse mit dem “Sonderpreis Schulbuch des Jahres 2016” ausgezeichnet. Dieser wurde in diesem Jahr erstmalig vergeben, um auf die zunehmende Bedeutung des Themas Digitalisierung im Bildungswesen hinzuweisen.
Das mBook — Schulbuch des Jahres 2016
Prof. Dr. Eckhardt Fuchs, der Direktor des Georg-Eckert-Instituts für Internationale Schulbuchforschung, das den Preis in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz vergibt, hob den „großen Nutzen“ der ausgezeichneten „Bildungsmedien für das Lehren und Lernen in allen Lebensbereichen“ hervor.
Prof. Pohl über das Idealbild eines guten Schulbuchs
Die Jury unter Leitung von Prof. Karl Heinrich Pohl wies mit Blick auf das digital-multimediale Konzept des mBooks und dessen Umsetzung darauf hin, dass „Grundkriterien“ historischen Denkens wie „Multiperspektivität, Kontroversität, ‚offenes Geschichtsbild’ und ‚Überwältigungsverbot’“ im mBook nicht nur „minutiös beachtet“, sondern auch „glänzend umgesetzt“ wurden. Überzeugt habe zudem, dass der Kompetenzenerwerb „ganz unaufdringlich“ angelegt sei und dabei stets rückgebunden an das „umfangreiche und stets interessante Material.“ Und zur fachinhaltlichen Grundlage des mBooks merkte er an, es sei sehr überzeugend, „in welch hohen Maße das Werk den gegenwärtigen Stand der Forschung widerspiegelt.“
Eingangs der Laudatio auf das mBook hatte
Prof. Pohl sein Idealbild eines wirklich guten Schulbuchs geschildert:
Er träume, so Pohl, von einem Werk, „das er lieben könnte, das zum Lesen
und Arbeiten reizt und doch ernsthaft und wissenschaftsnah ist“, das
„alle formalen Kriterien erfüllt“ und trotzdem „ganz uneingeengt neue
Ideen generiert“, das „neue Techniken nutzt, […] sich ihnen jedoch nicht
unterwirft, […] das Kreativität fördert und Spaß macht“. Und Pohl
beendete seine Schilderung mit dem Bekenntnis, das mBook komme seinen „Träumen sehr nahe“.
Insgesamt schlage dieses digital-multimediale Werk “eine Brücke
zwischen dem klassischen Schulbuch und der digitalen Welt” und sei
gerade dafür in besonderer Weise zu ehren.
Brücke zwischen dem klassischen Schulbuch und der digitalen Welt
Damit findet die jahrelange konzentrierte und konzertierte Arbeit des Instituts für digitales Lernen eine verdiente Würdigung – eine Arbeit, die sich dadurch auszeichnet, dass sie im Prozess der Buchgestaltung Inhalte, didaktische Konzepte, mediale Kreationen und technische Umsetzungen zusammenführt, statt die Schulbuchelemente schon im Erstellungsvorgang voneinander zu separieren und folglich eher additiv zu behandeln. Die Summe von Einzelteilen ergibt – wie Schulbuchanalysen zeigen – kein kohärentes Schulbuch, und inkohärente Schulbücher können den unterrichtlichen Denkprozess auch nur begrenzt oder gar nicht voranbringen.
Das mBook – Beispiel für eine digitale Inkunabel?
Das mBook ist das erste alltagstaugliche, auf praktische Unterrichtsbedürfnisse und schulische Organisationsherausforderungen abgestimmte Werk, das in der Lage ist, einen digitalen Mehrwert zu erschließen. Kann sein, dass wir mit diesem Buch eines jener seltenen Muster vor uns haben, die über längere Zeit in der Lage sind, standardsetzend zu wirken.